Martini und die Physik

Warum eigentlich immer nur geschüttelt Mr. Bond?

Erstens liebt der Agent seinen Drink eiskalt. Daher entspricht das Mixen im Shaker genau seiner Vorliebe. Die Flüssigkeiten kommen durch die schnellen Bewegungen großflächiger mit dem Eis in Kontakt und kühlen damit schneller ab.

Eine zweite Erklärung schaffte es 1999 sogar ins British Medical Journal: Danach ist der geschüttelte Drink gesünder. Durch das Schütteln des Drinks würden freie Radikale neutralisiert, schrieben die Forscher. Diese These mag zwar wissenschaftlich belegt sein, zum Image des draufgängerischen Geheimagenten, der mehr für halsbrecherische Verfolgungsjagten bekannt ist, als für einen gesundheitsbewussten Lebensstil, passt sie allerdings nicht.

Physiker Prof. Metin Tolan hat seine eigene, eine dritte These: Im geschüttelten Drink treffen verschiedene Moleküle aufeinander, alle mit unterschiedlichen Größen. Ethanol, also Alkohol, ist ein kleines kompaktes Molekül. Alle anderen Moleküle wie Geschmacksträger und Zucker sind größer. Während sich im gerührten Drink alle Moleküle gleichmäßig im Glas verteilen, kommen in der geschüttelten Variante die größeren Geschmacksträger-Moleküle an die Oberfläche und die kleineren Alkohol-Moleküle sinken. Diesen Prozess kennt man auch als Paranuss-Effekt. Vorsichtig ins Glas umgefüllt befinden sich die Geschmacks-Molekühle auch im Glas im oberen Bereich und fließen von dort in den ersten Schluck, der demnach der geschmackvollste ist. Und nur der erste Schluck zählt für 007 ! Denn der Agent, der selbst zum Sterben keine Zeit hat, schafft es nie einen zweiten Schluck seines Martinis zu genießen, geschweige denn auszutrinken.

Die Premiere des neuen Bond Films lässt leider noch auf sich warten (Filmstart voraussichtlich Februar 2021). Bringen Sie sich schon einmal in Stimmung und genießen Sie einen Martini nach unserem Lieblingsrezept:

Martini

1,5 cl trockener Wermuth

5 cl Gin

Eis

3 Oliven oder Zitronenzeste

Zubereitung

1. Das Cocktailglas im Gefrierschrank kühlen oder mit Eis füllen.

2. Füllen Sie einen Metallbecher mit genügend Eis und bedecken Sie dieses mit Wermuth.

3. Rühren Sie Eis und Wermuth kräftig um und geben Sie anschließen den Gin hinzu. Rühren Sie vorsichtig circa 20 Sekunden.

4. Sollten Sie es lieber á la James Bond mögen, dann ist dies der Zeitpunkt zum Shaken.

5. Gießen Sie nun den Drink durch ein Barsieb in das gekühlte Cocktailglas (ohne Eis!). 

6. Garnieren Sie Ihren Martini nach Geschmack mit 3 Oliven oder Zitronenzeste.


Cheers!

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